Kantate zum Ratswechsel, für Sopran, Alt, Tenor und Bass, Vokalensemble, Trompete I–III, Pauken, Oboe I–III, Oboe d’amore, Streicher und Basso continuo
Im Rahmen der St. Galler Festspiele: Konzertbeginn 18.30 Uhr
Der im Spätsommer begangene Ratswechsel gehörte zu den repräsentativsten Daten im kulturpolitischen Kalender des alten Leipzig. Für diese Aufgabe griff Bach 1748 auf eine prachtvoll ausgestaltete gleichnamige Kirchenkantate aus seinem ersten Dienstjahr 1723 zurück, die er durch den Austausch und die Überarbeitung von Sätzen für den neuen Zweck einrichtete. Vor allem die neukomponierten Rezitative sprechen in plastischen Bildern vom gerechten und gute Frucht tragenden Regieren sowie vom Zusammenleben in einer wohlgeordneten Gemeinde. Die Kantate eignet sich damit bestens für einen musikalischen Besuch der J. S. Bach-Stiftung in der St. Galler Stadtkirche St. Laurenzen.
Reflexion
Armin Nassehi lehrt Soziologe an der Ludwig-Maximilians-Universität München und forscht im Bereich Allgemeine Soziologie und Gesellschaftstheorie. Nassehi äussert sich oft und gern kritisch zu Gegenwartsthemen. Für sein Wirken erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Publikationen aus jüngster Zeit: «Unbehagen. Theorie der überforderten Gesellschaft» (2021), «Das grosse Nein. Eigendynamik und Tragik des gesellschaftlichen Protests» (2020), «Muster. Theorie der digitalen Gesellschaft» (2019).