Die kompositorische Kunst Johann Sebastian Bachs zeigt sich an der Kombination von melodiöser Eingängigkeit mit höchster Komplexität in Harmonik und Affekten. Weshalb wohl Bach an diese Stelle keine Soloarie und auch kein Duett, sondern ein Terzett gesetzt hat? Für uns hat der Auftritt der Gesangssolisten zu dritt starken Symbolcharakter: Echte, anhaltende Friedensschlüsse in der Geschichte waren selten nur bi-, sondern eher trilateral.
Davon zu berichten weiss unsere nächste Reflexionsreferentin Heidi Tagliavini. Als Schweizer Botschafterin war sie oft für Friedensmissionen der UNO, der OSZE und der EU in schwierigen Gegenden der Welt unterwegs, so unter anderem im Kaukasus und auf dem Balkan. Die Komplexität von Bachs Terzett und die Schlichtheit der Aussage können sozusagen als Abbild mühseliger Verhandlungen gelten, die am Ende für alle Beteiligten ja in nichts anderem enden sollen als in „beständig Friede“ für ein „erschreckt geplagtes Land“.
Der Besuch der Generalprobe ist kostenlos. Sie findet am Konzerttag um 12.00 Uhr statt.