Denn was Johann Sebastian Bach im Schlusschoral dieser Kantate veranstaltet, ist schlicht umwerfend und genial. Der pochende Herzschlag eines ängstlichen Gewissens, ausgedrückt in furchtsam zitternder Streicherbegleitung, erstirbt gegen Ende in einer gleichsam sphärischen Klangwolke. Eine auf Minutenlänge verdichtete Sinfonie von Beethoven’scher Expressivität, wie übrigens auch andere Teile dieser Kantate. Kurz: ein musikalisches Grossereignis, das nicht verpasst werden sollte!
Doch nicht nur musikalisch, sondern auch theologisch hat es diese Kantate in sich. Auf den ersten Blick herrscht abweisende Selbstanschuldigung vor. Die barocke Wortwahl ist krass. Aber die Kantate vollzieht eine wunderbare Wende in Richtung vertrauenden Glaubens als Gnadengabe. Was sagt ein Jesuit zu diesem sehr lutherischen Prozess? Wir werden’s hören, von unserem nächsten Reflexionsredner Christian M. Rutishauser, dem amtierenden Provinzial der Schweizer Jesuiten.
Die sehr bemerkenswerte, schwergewichtige Kantate BWV 105 fällt mitten in die Passionszeit. Die Karwoche beginnt 2019 erst am 14. April. Zeit genug, um Bachs Passionen anzuhören. Am 28. März 2019 heben wir unsere Aufnahme der Johannespassion aus der Taufe in der Zürcher Helferei. Damit ist nun das Dreigestirn zusammen mit der Matthäuspassion und der h-Moll-Messe komplett. Bestellungen der CDs nimmt unsere Geschäftsstelle gerne entgegen. Unsere Gönnerinnen und Gönner werden weiterhin aufgefordert, sich die letzten Plätze für die CD-Taufe in Zürich zu sichern.
Oder für Technikaffinere: Versuchen Sie es einmal mit unserer neuen Streamingplattform «Bachipedia»! Sie hat ihren Betrieb aufgenommen; die Rückmeldungen sind ausnahmslos positiv. Sie finden dort das gesamte bisher von uns eingespielte Bach-Universum, zusammen mit allen schriftlichen Inhalten. Und unterstützen Sie uns bei dessen Weiterverbreitung und -entwicklung! Es geht darum, Bachs Erbe den künftigen Generationen weiterzuvermitteln.
* Bitte beachten Sie den Fahrplan der Appenzeller Bahnen. Ab dem 18. März wird der neue Viertelstundentakt zwischen Trogen-St.Gallen-Teufen durchgehend eingeführt.