Johann Sebastian Bach treibt im gewichtigen Eingangschor die Expressivität von Text und Musik auf die Spitze und fügt mit drei Posaunen und einem Zink (Cornetto) ein seltsam archaisches, eigenständiges Element hinzu, so dass man sich am Tag des Zorns eingefunden wähnt. Glücklicherweise erreicht uns dann in der Sopranarie Nr. 5 doch noch der Abglanz eines Engelchors und strahlt der Schlusschoral über alles erdenkliche Erdenunheil hinweg – die schwergewichtige Kantate endet insofern versöhnlich.

Macht Bach gesund? Das zu behaupten, ginge wohl etwas weit. Dass seine Musik zu Herzen geht, berührt, erschaudern lässt, gehört längst zum Erfahrungsschatz unserer regelmässigen Kantatenbesucher. Aber wie verhält es sich darüber hinaus? Unser nächster Reflexionsreferent Alexander Kruse könnte darauf eine Antwort geben. Als Psychologe hat er sich mit den Überschneidungen des Musikalischen und des Seelischen befasst, als Gerontologe beschäftigt ihn die praktische Anwendung der Erkenntnisse.

In unserem Verlag werden die letzten Arbeiten vor der Veröffentlichung der CD N° 21 mit den Kantaten «Ein feste Burg ist unser Gott» BWV 80, «Ein ungefärbt Gemüte» BWV 24 und «Gott der Herr ist Sonn und Schild» BWV 79 abgeschlossen. Sie können Ihre Vorbestellungen, auch für Ihre diesjährigen Weihnachtsgeschenke, bereits jetzt bei uns platzieren: vertrieb@bachstiftung.ch. Die neue Publikation ist ab Ende Oktober über unsere Vertriebskanäle sowie im Lädeli in der «Krone», Trogen, erhältlich.

Am Samstagvormittag, 16. September, warten wir mit einer besonderen Après-Bach-Matinée nach der Kantate auf. Dr. Anselm Hartinger und Rudolf Lutz werden literarisch und musikalisch ihre Sicht auf Verderben und Vergänglichkeit in Bachs Musik werfen. Kaffee & Gipfeli ab 9.15 Uhr (Hotel «Krone», Speicher), Matinée ab 10.15 Uhr (in dessen Remise). Unsere Gönnerinnen und Gönner können ihre Gutscheine einlösen.