Dazu trägt gewiss auch der einem – leider unbekannten – Dichter zu verdankende, bemerkenswerte Kantatentext bei. Er evoziert Assoziationen sowohl aus den christlich-judäischen als auch aus den hellenistischen Wurzeln unserer Kultur: Schiffahrt, Fähre, sicherer Port – Thanatos, Charon und Lethe werden überstrahlt von Schlafes Bruder, der das Ruder lösen und in „meine Stadt, die ist das Himmelreich“ leiten soll. Die Kantate für Bass solo mündet nach einer sämtliche Tiefen auslotenden Seelenwanderung in Johann Francks berückendem Choral „Komm, o Tod, du Schlafes Bruder“.
Während die Kantate sämtliche Tiefen auslotet, könnte man von unserem Reflexionsreferenten sagen, er habe sämtliche Höhen erstiegen. Oswald Oelz hat als Extrembergsteiger in der Tat alle höchsten Berge aller Kontinente erzwungen. Als langjähriger Chefarzt im Triemlispital Zürich kennt er nebst allen Höhen aber Tiefen und Thanatos zur Genüge.