Bekanntlich führen wir noch in diesem Jahr 2017, nämlich am 15. Dezember, die erste Kantate des Weihnachtsoratoriums auf. Am ersten Konzert im Jahr 2018 folgt dann dessen Kantate Nr. 4. Vor Weihnachten 2018 wird aus diesem Werk die Kantate Nr. 2 erklingen, zu Beginn 2019 die Nr. 5. Bis im Jahr 2020 wird somit das gesamte Weihnachtsoratorium vollständig aufgeführt und eingespielt.
2018 wird eine Saison grosser und ausserordentlicher Erlebnisse sein. Ungefähr zwei Jahre nach den unvergesslichen Konzerten der Messe h-Moll und sechs nach denen der Matthäuspassion besteigen wir nun einen dritten Gipfel des Himalaya. Die Johannespassion wird in St. Gallen (St. Laurenzen), Zürich (St. Peter, Gastspiel beim Forum Alte Musik) und Schaffhausen (St. Johann, im Rahmen des Bachfestes) mit Ausnahmesolisten zur Aufführung gebracht und anschliessend im SRF-Studio Zürich-Oerlikon aufgenommen (Informationen: Seite 10).
Nebst bedeutsamen kirchlichen Werken wie beispielsweise der Kantate «Ich habe genung» BWV 82 (Februar, Kirche Trogen) oder der Motette «Jesu, meine Freude» BWV 227 (Oktober, Kirche Speicher) veranstalten wir eines der humorvollsten weltlichen Stücke Bachs, «Mer hahn en neue Oberkeet» BWV 212 – obersächsische Mundart für «Wir haben eine neue Obrigkeit». Und oben, wirklich ganz oben, wird das Konzert stattfinden, nämlich im von den berühmten Architekten Herzog & de Meuron erbauten Gipfelrestaurant auf dem Chäserrugg! Informationen zu den logistischen Besonderheiten dieses Konzerts finden Sie auf den Seiten 16/17.
Die vielseitigen kompositorischen Facetten unseres künstlerischen Leiters Rudolf Lutz werden 2018 endlich bei uns in der Ostschweiz abermals zu erleben sein. Nach der enorm erfolgreichen Uraufführung seiner Kantate zur Ehre Luthers auf der Wartburg im Mai 2017 gelangt das Werk auf Initiative und dank grosszügiger Unterstützung der Kirchgemeinde St. Gallen Centrum zur schweizerischen Uraufführung im August 2018 im Rahmen der dritten Ausgabe der Appenzeller Bachtage. Unser Festival dreht sich thematisch um das faszinierende Thema der Bach’schen Bilderwelt und findet im nun bekannten 5-tägigen Ablauf – 15. bis 19. August 2018 – und örtlich dezentralen Format – St. Gallen, Teufen, Stein, Appenzell – statt. Einige Vorabinformationen zu den Bachtagen 2018 finden Sie auf den Seiten 19 ff.
Vor dem vielfältigen Festival wird eine weitere Uraufführung eines Lutz’schen Werkes vonstattengehen: die sogenannte «Landsgemeindekantate» mit Libretto des Pfarrers und Theologen Karl Graf, die – wo sonst – in der Kirche Trogen unter dem Patronat des Kantons Appenzell Ausserrhoden, der Gemeinde Trogen und der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Trogen sowie mit Unterstützung der Steinegg Stiftung und der Hans und Wilma Stutz Stiftung stattfinden wird. Mit diesem Konzert wird sich Pfarrer Karl Graf, bislang untrennbarer Bühnenpartner von Rudolf Lutz in den nun fast legendären Trogener Werkeinführungen, von seiner aktiven Mitwirkung verabschieden. Ab August wird der Pfarrer und Theologe Niklaus Peter die Werkeinführungen neben Rudolf Lutz bestreiten. Die Verdankung von Karl Grafs langjähriger und wertvoller Arbeit wird zu gegebenem Zeitpunkt und mit der gebotenen Würde vorgenommen werden.
Bekanntes, Neues, Überraschendes und sicherlich Grossartiges: Dies und vieles mehr sind in unserem Bachjahr 2018 garantiert.