Ausgiebig fielen in Leipzig zu Bachs Zeiten die Feiertage aus: Nach Heiligabend und Weihnachten folgte auf den Stephanstag der dritte Weihnachtstag. Dieser war auch dem Gedenken an den Evangelisten Johannes gewidmet, und so steht ein Dictum aus dem 1. Johannesbrief am Anfang der Kantate BWV 64 «Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeiget». Bach vertont diese Bibelstelle in strenger Chorfugenform und verstärkt die Wirkung durch kraftvolle, archaisch klingende Bläser – drei Posaunen und ein Zink. Solchermassen wachgerüttelt konnte sich die Thomasgemeinde dann aber auf eine volksnahe Musik einstellen: Innerhalb der nicht überlangen Kantate erklingen drei wohlbekannte Choräle und nebst zwei aussagestarken Rezitativen zwei wunderbar galante Arien.

Ein ebenso freudiges wie anspruchsvolles Werk, bei dem das musikalische Ensemble der J. S. Bach-Stiftung unter der Leitung von Rudolf Lutz einmal mehr sein Können unter Beweis stellt. Neben der Sopranistin Núria Rial werden Chor und Orchester durch die Solisten Terry Wey (Altus) und Joachim Höchbauer (Bass) ergänzt. In das Konzert eingeführt wird von Rudolf Lutz und Pfarrer Niklaus Peter in ihrer gewohnt kurzweiligen Mischung aus musikalischen und inhaltlichen Erläuterungen.

Philosophin Susanne Burri zu Gast
Wesentlicher Bestandteil eines jeden Konzertabends der J. S. Bach-Stiftung ist die Reflexion über die Kantate aus der persönlichen Sicht interessanter zeitgenössischer Persönlichkeiten. An diesem Abend ist Susanne Burri zu Gast, die kürzlich zur ausserordentlichen Professorin für angewandte und normative Ethik an der Universität Zürich ernannt wurde. Aktuell forscht sie zu verschiedenen Themen in normativer Ethik, insbesondere zur Frage nach einem gerechten Krieg, zur Bedeutung des Todes für unser Leben, zur Frage, wie ein guter Abschied aussieht, aber auch zur moralischen Entscheidungsfindung unter Ungewissheit. Wie Susanne Burri zu den Themen des Kantatentextes steht, erfährt das Publikum zwischen den beiden Aufführungen der Kantate.

Adventssingen mit Núria Rial
Am Morgen nach dem Konzert, am 14. Dezember, findet die Matinee «Zu Gast bei Rudolf Lutz» statt, ein interaktives und spannendes Veranstaltungsformat der J. S. Bach-Stiftung. Inspirierende Gespräche und viel Musik sind zu erwarten, wenn Rudolf Lutz mit Sopranistin Núria Rial spricht, die eine Auswahl ihrer Lieblingslieder präsentiert und einen persönlichen Einblick in ihre Welt gibt. Zusammen mit Rudolf Lutz gestaltet sie ein weihnachtliches Programm und lädt das Publikum zum Adventssingen ein. Sicher wird auch das ein oder andere spanische Weihnachtslied erklingen – Mitsingen ausdrücklich erwünscht!

Termine
Freitag, 13. Dezember 2024: Kantatenkonzert der J. S. Bach-Stiftung
Evangelische Kirche Trogen, AR
Die Werkeinführung beginnt um 17.30 Uhr, das Konzert um 19.00 Uhr.
Karten können im Online-Ticketshop und bei der Geschäftsstelle der J. S. Bach-Stiftung unter info@bachstiftung.ch oder 071 242 16 61 bestellt werden.

Samstag, 14. Dezember 2024: Núria Rial ist «Zu Gast bei Rudolf Lutz». Ein Artist Talk und gemeinsames Adventssingen.
10.30 Uhr in der Kirche St. Mangen in St. Gallen.
Für alle Gäste stehen ab 9.30 Uhr warme Getränke und eine süsse Überraschung bereit.
Der Eintritt ist gratis, um Platzreservation unter info@bachstiftung.ch wird gebeten.

ÜBER DIE J. S. BACH-STIFTUNG
Die J. S. Bach-Stiftung setzt sich für die Förderung und Verbreitung der Musik von Johann Sebastian Bach ein. Mit hochkarätigen Aufführungen, musikalischen Bildungsangeboten und interdisziplinären Projekten möchte die Stiftung das kulturelle Erbe von Bach bewahren und zeitgemäss interpretieren. Durch die enge Zusammenarbeit mit renommierten Künstlerinnen, Künstlern und Fachpersonen entstehen einzigartige Konzert- und Vermittlungserlebnisse, die Menschen jeden Alters und Hintergrunds ansprechen.

PRESSEKONTAKT
Alice Noger-Gradon
Telefon: +41 71 242 16 65
E-Mail: medien@bachstiftung.ch