St. Gallen, 14. November 2023 – Die J. S. Bach-Stiftung lädt Musikliebhabende und Kulturinteressierte zu zwei besonderen Kantatenkonzerten am 23. und 24. November 2023 in der evangelischen Kirche Speicher ein. Mit von der Partie sind Starsopranistin Emma Kirkby und Psychoanalytikerin Luise Reddemann – zwei Gastreferentinnen der Sonderklasse.
Auf dem Programm stehen zwei äusserst kontrastreiche Kantaten von Johann Sebastian Bach. Am 23. November 2023 wird die Solokantate BWV 199 «Mein Herze schwimmt im Blut» aufgeführt. Mit der britischen Sopranistin Julia Doyle in der Hauptrolle ist ein musikalischer Hochgenuss garantiert. Dieses Werk zum Thema Reue und Vergebung wurde 1714 in Weimar komponiert und veranschaulicht eindrucksvoll den musikalischen Ideenreichtum Bachs bei seinen frühen Vokalwerken; das Werk ist fast einzigartig in seiner Leidenschaft und Intensität. Auch der Komponist selbst hielt diese Kantate für etwas Besonderes, denn er passte sie im Verlauf seiner Karriere mehrmals für neue Aufführungszwecke an.
Am 24. November 2023, wird BWV 106 «Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit» zu hören sein. Marie Luise Werneburg (Sopran), Jan Börner (Altus), Raphael Höhn (Tenor) und Matthias Helm (Bass) werden zusammen mit dem Kammerorchester das Publikum mit ihrem Können begeistern. Diese Trauermusik, bekannt auch unter dem Namen «Actus tragicus», ist eine der frühesten Bachkantaten überhaupt. Der junge Meister komponierte sie im Alter von vermutlich 22 Jahren. Dennoch zählt diese musiktheologische Tour de Force zu Bachs bedeutendsten Werken. Albert Schweitzer behauptete sogar, er würde für mehr Werke von der Art dieser Kantate alle anderen Bach’schen Kirchenstücke dahingeben.
Eine weitere Besonderheit der Kantatenkonzerte sind die Werkeinführungen, die im Vorfeld der Konzerte stattfinden. Rudolf Lutz in seiner Rolle als künstlerischer Leiter und Pfarrer Niklaus Peter werden einen unterhaltsamen und tiefgründigen Einblick in die musikalischen und theologischen Hintergründe der aufgeführten Werke geben. Diese Einführungen bieten eine wertvolle Gelegenheit, sich auf das Konzerterlebnis vorzubereiten und Bachs Musik in einem breiteren Kontext zu verstehen. Gäste der Werkeinführung zur BWV 199 kommen sogar in den Genuss eines musikalischen Beitrags von der von Queen Elizabeth II. als Dame Commander in den Ritterstand gehobenen Emma Kirkby und Lautenist Fred Jacobs, die an diesem Abend die Werkeinführung mitgestalten.
Mit ihren Reflexionen tragen Emma Kirkby (zur BWV 199) und Luise Reddemann (zur BWV 106) einen wichtigen Teil zum Gelingen der Konzerte bei. Die preisgekrönte Sopranistin und die renommierte Psychoanalytikerin – die sich beide seit Jahrzehnten mit Bachs Musik auf unterschiedlicher Weise auseinandersetzen – teilen ihre Erkenntnisse und Interpretationen der Werke mit dem Publikum. Ihre Analysen und Kommentare eröffnen neue Perspektiven und ermöglichen eine umfassende Sichtweise auf Bachs Schaffen.
Die J. S. Bach Stiftung freut sich auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher in der Evangelischen Kirche Speicher; die Werkeinführungen finden jeweils um 17:30 Uhr und die Konzerte um 19:00 Uhr statt.
ÜBER DIE J. S. BACH-STIFTUNG
Die J. S. Bach-Stiftung setzt sich für die Förderung und Verbreitung der Musik von Johann Sebastian Bach ein. Mit hochkarätigen Aufführungen, musikalischen Bildungsangeboten und interdisziplinären Projekten möchte die Stiftung das kulturelle Erbe von Bach bewahren und zeitgemäss interpretieren. Durch die enge Zusammenarbeit mit renommierten Künstlerinnen, Künstlern und Fachpersonen entstehen einzigartige Konzert- und Vermittlungserlebnisse, die Menschen jeden Alters und Hintergrunds ansprechen.
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Der Kartenvorverkauf ist an Konzerttagen nur bis 12.00 Uhr möglich.
Bitte beachten Sie, dass infolge von Ton- und Filmaufnahmen nach Beginn der Werkeinführung und/oder des Konzerts kein Einlass gewährt werden kann.
Türöffnung: jeweils 10 Minuten vor Veranstaltungsbeginn.
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