Bachmotette BWV 225 am 14. November 2025 in der evangelischen Kirche Trogen
So bekannt die Mottete BWV 225 «Singet dem Herrn ein neues Lied» und so mitreissend Eingangs- und Schlusschor sind, so unbekannt ist die Entstehungsgeschichte dieses wichtigen Werks Johann Sebastian Bachs. War sie für einem Traueranlass gedacht? Der kontemplative Mittelteil würde dafür sprechen, die vor Vitalität berstenden Ecksätze eher nicht. Doch lassen wir die Bachforschung rätseln – das Paradestück des Thomanerchors hat nicht nur Mozart und Mendelssohn beflügelt, sondern wartet geradezu darauf, von unserem Publikum in Trogen und später in der ganzen Welt begeistert aufgenommen zu werden. Eine weitere, vielleicht belangreichere Frage als jene nach der Entstehung der Komposition drängt sich angesichts der musikalischen Perfektion aber auf: Welches neue Lied denn? Was soll dessen Inhalt sein? Welche Aufforderung an uns, Bachs Gemeinde, wird mit dem Stück ausgedrückt? BWV 225 drängt auf Veränderung. Wie könnte sie lauten?
Mit dem deutschen Soziologen Hartmut Rosa ist es unserer Intendantin des Wortes gelungen, einen Reflexionisten zu gewinnen, der eine Antwort darauf geben könnte. Denn seine Idee der Resonanz – nicht nur akustisch, sondern auch soziologisch verstanden – weist in die Richtung eines «neuen Lieds». Es würde das Zusammenleben der Menschen auf diesem Planeten umfassend besser machen: entschleunigt, friedlich, frei.
Wir freuen uns bei dieser Gelegenheit noch eine Neuigkeit kundtun zu dürfen: Am Bachfest Leipzig 2026 wird der J. S. Bach-Stiftung die Bach-Medaille verliehen werden. In Anerkennung besonderer Verdienste um das Werk Johann Sebastian Bachs vergibt der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig jährlich im Rahmen des Bachfestes die Bach-Medaille. Die Jury zur Verleihung der Bach-Medaille der Stadt Leipzig setzt sich zusammen aus dem Gewandhauskapellmeister, dem Rektor der Hochschule für Musik und Theater «Felix Mendelssohn Bartholdy» Leipzig, dem Thomaskantor, dem Präsidenten und dem Direktor des Bach-Archivs. Diese Auszeichnung gilt quasi als eine Art Ritterschlag für die musikalische Arbeit in der weltweiten Bachpflege und dass diesen eine Schweizer und dann noch St. Galler Institution erhält, ist noch nie passiert. Wir sind hocherfreut, Preisträgerin der Bach-Medaille zu sein.
Die Verleihung mit Festkonzert, dargeboten von unserem Ensemble unter der Leitung von Rudolf Lutz und mit einer besonderen Programm-überraschung verbunden, findet am 15. Juni 2026 um 13.00 Uhr im Paulinum (Universitätskirche Leipzig) statt. Kommen Sie doch auch und bleiben Sie gleich ein paar Tage mit uns in Leipzig. Nebst Festakt gibt es noch weitere Konzerte mit Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung und Rudolf Lutz. Und wenn Sie wollen, können Sie sich auch einer organisierten Gruppenreise von unseren Partnern Vivat Kultur und Hochuli anschliessen.
Es gibt auch wieder Neues aus unserem Verlag zu berichten: Unsere erste Crowdfunding-Kampagne im Mai für die CD «Bach und Brahms» hat ihr Finanzierungsziel zwar nicht erreicht, doch es gibt erfreuliche Neuigkeiten: eine kleine Gruppe engagierter Personen hat sich zusammengetan und ermöglicht nun die Realisierung des Projekts. Dank dieser grosszügigen Unterstützung kann die CD mit Bachs Kantate «Wer weiß, wie nahe mir mein Ende» BWV 27 und Brahms’ «Ein Deutsches Requiem» op. 45 Anfang Dezember 2025 erscheinen. Die Aufnahme bleibt natürlich auch weiterhin auf allen gängigen Plattformen wie Spotify, Apple Music und Qobuz verfügbar.
Wir empfehlen unsere neueste CD-Veröffentlichung, CD 51 der Kantatenreihe mit BWV 149, 88 und 148. Auch CD 52 mit BWV 1083 und BWV 123 sowie die CD «Bach und Brahms» sind derzeit in Pressung und werden rechtzeitig zu Weihnachten verfügbar sein. Mit einer Vorbestellung sichern Sie sich Ihr Exemplar.







