Stiftung für Abendländische Ethik ehrt Rudolf Lutz

Am vergangenen Samstag, 12. September 2015, wurde Rudolf Lutz mit dem Preis der Stiftung für Abendländische Ethik und Kultur geehrt. Während der Preisverleihung im Zürcher Fraumünster erklungen u. a. Orgelimprovisationen von Rudolf Lutz sowie die Erstaufführung seiner Barocksonate für Violine durch unsere Konzertmeisterin, Plamena Nikitassova. So berichtete die Neue Zürcher Zeitung über den schönen Anlass. 

Herzliche Gratulation, Ruedi!

Ein Bote in Sachen Bach (aus der Neuen Zürcher Zeitung, 14. September 2015)

Stiftung für Abendländische Ethik ehrt Rudolf Lutz

rib. Organist, Chorleiter, Musikpädagoge, Komponist, Improvisator – Rudolf Lutz ist mehr als einfach ein Musiker. Und Musik ist für ihn mehr als eine bloss unterhaltende Kunst. Lutz versteht Musik dezidiert als Vermittlerin geistiger und seelischer Werte, als eine Kraft, die sich nicht in Worte fassen lässt und die den aufmerksamen Zuhörer in Welten jenseits von Ton und Klang führt. Als Organist an der Kirche St. Laurenzen in St. Gallen war ihm der Dialog von Wort und Musik ein zentrales Anliegen, als Lehrer an der Schola Cantorum Basel lehrte er seine Schüler, dass es nicht nur darum geht, musikalische Traditionen zu bewahren, sondern sie lebendig zu erhalten. Und als künstlerischer Leiter der J.-S.-Bach-Stiftung St. Gallen setzt er mit der integralen Aufführung aller Bachkantaten seit Jahren ein Zeichen als Vermittler einer Kunst, die den Zuhörer ebenso intellektuell fordert, wie sie ihn emotional ergreift.

Mit dem Jahrespreis der Stiftung für Abendländische Ethik und Kultur hat Rudolf Lutz am Samstag im Fraumünster eine Ehrung empfangen, die sein Wirken in einen weiten Zusammenhang stellt. Mit der Auszeichnung soll nicht nur das Werk eines Künstlers geehrt werden. Der Geehrte soll zugleich dazu animiert werden, sein Engagement im Dienst von Ethik und Kultur weiterzuführen, wie die Stiftung festhält. Der Fraumünsterpfarrer Niklaus Peter würdigte Lutz an der Preisverleihung als «Angelus Interpres». Als Boten also, der die Musik Johann Sebastian Bachs gegenwärtig werden lasse. Profunde Kenntnis der Tradition und ein Bewusstsein dafür, dass Kunst kein «vakuumierter Import für Connaisseurs» sei, sondern ein Geschehen, das nach Beteiligung verlange und alle Beteiligten ergreifen müsse: Das zeichne Rudolf Lutz aus, das mache ihn preiswürdig, sagte Peter. Als Vermittler, der Bachs Musiksprache so erschliesse, dass sich Ohren öffneten und der Geist sich auf Höhen schwinge, in denen man «himmlische Landschaften sehe».

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