Es gehört zu den kühnsten und grössten privat finanzierten Projekten der klassischen Musik: Der ehemalige Bankier Konrad Hummler lässt während 25 Jahren sämtliche Bach-Kantaten aufführen und investiert dafür über 20 Millionen Franken. Weshalb tut er das?
ST. GALLEN. Ebenso wie Bachs exzessive, von innen ausgehorchte h-Moll-Messe selbst, beeindruckt, zu welcher musikalischen Grösse Rudolf Lutz das Orchester, Soli und Chor der Bach-Stiftung hinführt.
Sie gilt als unglaublich schwierig – die h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach. So gut wie gestern Abend in der Kirche St. Johann wird sie selten gespielt.
Bach für Hörer von heute auf der Basis historischer Erkenntnisse: dieser Selbstanspruch der Trogner Kantatenaufführungen unter Rudolf Lutz wird auch auf den CD-Aufnahmen hörbar, auf denen die aktuellen Reflexionen fehlen.
Angriff auf ein Konzertritual: Mit einer «szenischen Intervention» sprengte Giovanni Netzer, Gründer des «Origen»-Festivals, die übliche Form der Kantatenreflexion beim Bach-Zyklus in Trogen.
Unter der Leitung von Rudolf Lutz boten Solisten, Chor und Orchester der J.-S.-Bach-Stiftung St. Gallen in der Kirche St. Peter eine zündende Interpretation von Bachs «Summum opus» dar.
Mit der J.S. Bach-Stiftung hat Konrad Hummler vor zwölf Jahren ein gigantisches Projekt gestartet. Allmonatliches Herzstück der Stiftung ist die Aufführung einer Kantate von Johann Sebastian Bach in Trogen. Die Ambitionen des Stiftungsgründers führen aber darüber hinaus.
Monatlich lässt die J.S.-Bach-Stiftung, meistens in Trogen, zweimal hintereinander die gleiche Bachkantate aufführen. Im Zwischenteil wird diese reflektiert. Diesen Freitag macht dies ein Kriminologe, der einst ein Buch mit dem Titel «Gottesvergiftung» geschrieben hat.
Seit zehn Jahren verfolgt die Bach-Stiftung St.Gallen ein Projekt gigantischen Ausmasses, die Aufführung aller Kantaten Johann Sebastian Bachs unter der musikalischen Leitung von Rudolf Lutz.
Die über viele Jahre angelegte Reihe der Aufführung aller Bach-Kantaten hat sich für die nächste Veranstaltung nicht eine Kirche, sondern einen weltlichen Raum ausgesucht, das hochmoderne Würth-Haus in Rorschach.
Drei Blockflöten ergänzten am Freitag beim Kantatenzyklus der Bach-Stiftung St.Gallen das Orchester unter Leitung von Rudolf Lutz.